Am besten lernt man durch Erfahrung, das ist wohl bekannt. Nach einem Fiasko mit einem Knäuel Wolle habe ich gelernt, dass es besser ist, jedes Knäuel vor der Verarbeitung noch einmal zu wickeln. Warum? Das liegt auf der Hand..
Vorteile:
- Fehler im Knäuel (Knoten oder gerissene Fäden) können direkt behoben werden, was zu diesem Zeitpunkt viel einfacher ist (wie sehr hat es mich stets genervt, wenn ich beim Stricken an einen Knoten kam…) und ich kann z.B. bei Knoten in einer Farbverlaufswolle wieder so anstückeln, dass mein Farbverlauf passt.
- Sollte sich in einem gekauften Knäuel Wollkotze (in sich verschlungenes Garn, kennt sicher jeder, der schon einmal probiert hat, ein Käuel von innen zu verarbeiten) befinden, fällt dies schon beim Umwickeln auf und kann (meist) problemlos beseitigt werden.
- Das Abstricken eines neu gewickelten Knäuels ist einfacher (ich habe stets eine Kugel gewickelt). Diese Kugel tanzt beim Stricken nicht so rum und sie bleibt brav in meiner Garnschale.
Und sicher fallen euch auch noch weitere Vorteile dafür ein, ein Knäuel vor der Verarbeitung noch einmal selbst zu wickeln. Für mich gehört das Neuwickeln eines Knäuels bereits zu seiner Verarbeitung.
Bisher habe ich jeden Knäuel von Hand gewickelt, was mit ein wenig Übung auch kein großes Problem mehr darstellte. Schnell hatte ich raus, wie man aus einem normalen Knäuel eine Kugel wickeln kann. Klar – ein paar unförmige Kugeln, die dann ebenso tanzten, wie ein normales Knäuel habe ich auch produziert (und dann selbstredend beim Stricken auch wieder über das tanzende Knäuel geflucht, wie ein Kesselflicker) *g*, das gehört einfach zum Lernprozess und davon sollte man sich auch nicht abschrecken lassen.
Das Wickeln von Hand nimmt Zeit in Anspruch, die einige Strickerinnen und Häklerinnen nicht investieren möchten, was ich auch verstehen kann. Wie oft hat man schon eine traumhaft TOLLE Wolle nach Hause gebracht und hat quasi auf dem Heimweg schon überlegt, wo die passenden Nadeln sind, um sich dann zu Hause angekommen quasi noch im Ausgeh-Outfit ans Stricken begeben? Sicherlich haben das schon einige von euch mindestens schon einmal gemacht *g*. Da bleibt keine Zeit zum Wickeln! Oder? Doch! Denn wenn ich in exakt dieser Hochstimmung bin und mich vollkommen der Verarbeitung des neuen Schätzchens hingeben möchte, dann bringt mich so ein kleines Knötchen schonmal zur Weißglut *g*. Deshalb wickle ich tatsächlich gnadenlos jedes Knäuel, das bei mir einzieht einmal um. Das ist gut für meinen Blutdruck *gg*.
Schon laaaange habe ich mit einem Wollwickler geliebäugelt. Und obwohl ich jedes Knäuel umwickle, habe ich mir diese Anschaffung lange überlegt und habe dann doch keinen angeschafft… Son Ding kostet dann auch schonmal 35-50€ (meist dann halt auch noch Versand), das Geld habe ich dann bisher lieber in neue TOLLE Wolle investiert *g*.
Doch dann ist es passiert! Beim Schäfchentreffen in Düren / Aachen (von dem ich euch vielleicht auch noch etwas erzählen werde *g*) hat mich der Wollwickler geradezu angesprungen! Berauscht davon, von aberhunderten von Kilos Wolle zum Schnäppchenpreis umgeben zu sein, habe ich zugegriffen und habe mir einen Wollwickler gegönnt (auch zum Schnäppchenpreis *g*). Er lag einfach so da und hat nach mir gerufen, ich KONNTE IHN NICHT DORT LASSEN! Das ging nicht. Zusammen mit ein wenig neuer Baumwolle, habe ich ihn mit nach Hause genommen *g*.
Lange hatte ich dann keine Zeit, ihn auszuprobieren und musste ständig schmachtend an dem Karton vorbei gehen. Ein weiteres Problem war auch, dass meine Tischplatte für die Befestigung zu hoch war, also musste erst der Tisch getauscht werden (was dann auch geschah) *g*. Und dann endlich, der Tisch war getauscht, ausreichend Zeit war vorhanden, konnte ich den neuen Wollwickler testen:
Hier seht ihr den Anfang des ersten, auf meinem höchsteigenen Wollwickler gewickelten Wollknäuels
Das erste fertige Knäuel – noch ein wenig unförmig, aber Übung macht den Meister *g*
Natürlich musste ich gleich mal ausprobieren „was so geht“: 150 Gramm dicke Baumwolle (Topflappengarn), schafft der kleine Wollwickler problemlos!
Und hier die 150 Gramm Baumwolle mal von der Seite, so sieht das fertige Knäuel aus. Das ist übrigens die mit dem Wollwickler ergatterte Baumwolle *g*.
Tja und dann war ich im Wickelfieber – so muss man das sagen! Einen ganzen Abend habe ich mich mit dem Wickeln von Wolle beschäftigt *g*:
Fertig gewickelte Wolle
Und ganz ehrlich, ihr kennt ja meinen Stash, die gewickelten Knäule haben nicht nur die oben genannten Vorteile, sie sehen auch im Stash deutlich besser aus, ein optisches Bonbon quasi *g*:
Gewickelte Knäule im Stash
Übrigens: diese Knäule haben einen weiteren Vorteil: sie können von außen und von innen abgestrickt werden, was bei einigen Projekten ja durchaus sehr sinnvoll ist. Mir bleibt nur eines zu sagen: der neue Wollwickler ist TOLL, TOLL, TOLL *g*.
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