Vielleicht kennen einige das Problem: auch wenn es heiß ist, ich habe die Schultern nicht so gerne frei. Also musste ein entsprechendes Kleidungsstück her. Allerdings habe ich kein Jäckchen und keinen Bolero gefunden, der mir gefallen hat. Was also machen? Selber stricken natürlich! Aber ein wirklich richtig echtes Kleidungsstück (außer Socken *g*) habe ich mich noch nicht rangetraut, also habe ich nach einer Zwischenlösung gesucht und bin auch fündig geworden: der Ribbed Lace Bolero sollte es werden. Die Anleitung kam mir absolut anfängertauglich vor, kann ja nicht so schwer sein, ein Rechteck zu stricken und es dann zusammen zu nähen… Ich habe mich für ein weißes Garn (100 % Baumwolle, LL 115m / 50g) entschieden, das ich bei Aldi erstanden habe (der fertige Bolero wiegt 137 Gramm). Also ran ans Werk!
Wie erwartet ließ sich der Bolero wirklich leicht stricken (eine Hilfe für das Lace-Muster gibt es übrigens hier: Knitting the Ribbed Lace Bolero, aber auch ohne Video ist das Muster leicht nachzuarbeiten), zumindest bis zu der Stelle, an der vom Lace-Muster wieder zum Bündchen-Muster gewechselt wird. Auch nach mehrmaligem Lesen habe ich leider nicht verstanden, was denn das „c1f“ und das „c1b“ heißen sollte, bzw. ich wusste nicht, wie man es umsetzt. Also habe ich, wie immer, wenn ich auf solche komischen Abkürzungen stoße, Tante Google dazu befragt. Und das Problem mit den Abkürzungen hatte zum Glück nicht nur ich, denn ich wurde direkt auf ein wunderbares Video-Tutorial auf Youtube geleitet: Cable Stitches on the Ribbed Lace Bolero. Das Video ist zwar auf Englisch, aber man sieht ja sehr gut, was sie macht. Mit dem Video war es dann auch kein Problem mehr und das „Rechteck“ war dann auch recht schnell gestrickt:
So sieht das Muster im Detail aus:
Wenn das Rechteck fertig ist, werden einfach die Seiten des Bündchens miteinander vernäht und schon ist der Bolero fertig! Das habe sogar ich hinbekommen! Und zum Beweis, hier ein paar Tragefotos:
Also ich finde, dass der Bolero wirklich TOLL geworden ist und ich bin total zufrieden. Auch die Wahl der Wolle war sehr gut, sie fühlt sich angenehm auf der Haut an und ist durch ihre Beschaffenheit auch maschinenwaschbar. Perfekt! Der Bolero war übrigens schon im Mai ferig, allerdings habe ich ihn euch so lange vorenthalten müssen, da erst jetzt das Wetter für Tragefotos gut genug war *g*.
Der Bolero ist wirklich eine gute Alternative, wenn man sich noch nicht an das Stricken von Ärmeln oder Front- und Rückteilen heranwagt. Allerdings bin ich jetzt bester Hoffnung, dass ich irgendwann auch einmal einen richtigen Bolero stricken kann *g*.
Übrigens, den Bolero gibt es auch in einer gehäkelten Version.