Das Gewicht von Wolle und wie man es messen kann

Gestern habe ich euch gefragt, wie viel Gramm eigentlich 100 Gramm sind. Vielen Dank für die rege Beteiligung an dem Gespräch :)! Ich möchte an dieser Stelle die Ergebnisse einmal kurz zusammenfassen:

Wolle wiegen – aber wie?

Es hat sich herausgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, Wolle zu wiegen. Denn Ilona G. aus der FB-Gruppe hat angemerkt, dass Wolle mehr als 80% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen kann, ohne dass sie sich nass anfühlt. Legt man nun eine vollgesogene Wolle auf eine Waage, wird natürlich das deutlich erhöhte Gewicht angezeigt. Woher aber soll man wissen, ob die aktuelle Wolle gerade sehr viel Feuchtigkeit aufgenommen hat? Für den normalen Verbraucher ist es sehr schwer, optimale Bedingungen zu schaffen, um das Gewicht von Wolle Messen zu können. Weil das der Fall ist, wird auf jedem Knäuel nicht nur das Gewicht der Wolle angegeben, sondern auch die Lauflänge. Durch die Angabe der Lauflänge solle der Kunde eine Möglichkeit haben zu überprüfen, ob er die richtige Warenmenge erhalten hat, auch wenn das Gewicht abweicht.

Ich habe ein Knäuel mit 420 Metern Lauflänge – wie soll ich da die Länge messen?!

Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Zuerst nur für mich, dann auch in der FB-Gruppe. Und auch hier kam wieder erstaunliches zu Tage: es ist nämlich gar nicht so schwer, die Länge eines Strangs oder eines Knäuels zu messen. Wer sich schon mit Maßband, mehreren Zollstöcken und zahlreichen helfenden Händen auf einer gesperrten Straße gesehen hat, um die Länge zu messen, der kann nun beruhigt aufatmen. Hilfe kommt aus einem Bereich, mit dem man an dieser Stelle wohl nicht gerechnet hätte: aus dem Anglerbedarf. In der FB Gruppe gab es doch tatsächlich jemanden (Iris S.), die an ihre spinnende Freundin (Mädels, sie spinnt Wolle! ;) ) einen sogenannten Schnurzähler oder Tiefenmesser verschenkt hat. Damit ist es ganz einfach, die Länge der Wolle zu messen und Tiefenmesser sind gar nicht so teuer. Da kann man ruhig mal über eine Anschaffung nachdenken (mit den meisten Geräten ist eine Messung bis zu 999 Metern möglich). Dann ist man auf der sicheren Seite.

Wo sind meine fehlenden 10 Gramm?

Nicole hat mir den Rat gegeben, einfach mal die Verkäuferin anzuschreiben. Das habe ich auch heute morgen vor der Uni direkt noch schnell gemacht :). Und hier der wichtige Teil der Antwort:

Hallo Eva, das Problem hatte ich bereits und mein Lieferant hat mir versichert, dass die Wolle bei einer bestimmten Temperatur (ich glaube 21 od. 22°... wenn ich mich 
recht erinnere) "vermessen" wird und so exakt 420 m zu einem Strang gelegt werden... der dann bei dieser Temperatur irgendwie 100 g hat. Damit musste und habe ich 
mich auch zufrieden gegeben. Leider finde ich auf die schnelle jetzt die Mail nicht, ich hab sie aber aufgehoben für mich zur Sicherheit. Natürlich wiege ich ab und an 
auch nach und je nachdem, wo ich die Wolle gerade lagere (die Rohwolle habe ich im Lager in der Wohnung) und die gefärbten lagern im Geschäft, das ist ein sehr kühler 
Raum im Erdgeschoss. Das alles beachtet habe ich persönlich keine Abweichungen feststellen können ( meine Wiegungen ergeben also immer auch zwischen 95 und 
105 g... je nach Lagerort). Da ich von den Strängen nichts abschneide sondern so färbe, wie ich sie erhalte, geh ich davon aus, dass es 420 m sind und das Recht ist so 
wohl auf meiner Seite

Das heißt wohl für mich: Pech gehabt. Das liegt im Bereich der herkömmlichen Abweichung :(.

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Wie viel Gramm sind eigentlich 100 Gramm?

Heute möchte ich einmal einen Artikel außer der Reihe schreiben. Sicher wundert ihr euch über die Überschrift, denn eigentlich sollte ja klar sein, wie viel Gramm 100 Gramm sind.

Leider ist das nicht der Fall. In vielen Bereichen kommt es immer wieder vor, dass einhundert Gramm eben nicht einhundert Gramm sind, auch wenn es so deklariert ist. Das kann zum Beispiel bei abgepackten Lebensmitteln vorkommen oder generell bei Waren, die nach Gewicht gekauft werden. Es gibt sogar vom Gesetz vorgeschriebene zu tollerierende Abweichmengen. Das bedeutet, dass ein Hersteller etwa eine Packung Käse mit plus oder minus (ich sag jetzt einfach mal eine fiktive Zahl, denn die genauen Richtlinien sind mir nicht bekannt): 10%. Das bedeutet, dass bei einer 200 Gramm-Packung Käse auch schon einmal 180 Gramm oder aber 220 Gramm enthalten sein dürften. Natürlich regt man sich als Verbraucher lediglich über eine Abweichung auf, wenn man weniger bekommen hat, als man eigentlich bezahlt hat. Aber aus meiner Erfahrung ist es meistens so, dass etwa in einer Tüte Aufbackbrötchen (aufgedruckte Mengenangabe 8 Stück) eher mal nur sieben Brötchen enthalten sind statt neun, sofern mal eine Abweichung vorliegt. Das ist natürlich ärgerlich.


Doch heute möchte ich nicht über Chips, Brötchen oder Käse sprechen, sondern ich möchte mich an Strickerinnen und Häklerinnen richten, mit denen ich über Wolle sprechen möchte. Viele von uns kaufen 100-Gramm-Schritten. Wie hoch ist eure Toleranzgrenze bei der Abweichung von diesen besagten 100 Gramm? Ich bin übrigens darauf gekommen, weil ich eine Pimpelliese gestrickt habe, für die ich sehr günstig selbstgefärbte Wolle auf einer bekannten Plattform ersteigern konnte. Ich habe gerade noch einmal die Angebotsseite geöffnet um euch folgendes Zitat zu kopieren:

Es wird ein Überraschungspaket von mindestens 200 g „bunt gemixert“.

Sicher wäre mir eine Abweichung überhaupt nicht aufgefallen, wenn ich nicht die Pimpelliese gestrickt hätte. Um dieses Tuch zu stricken, soll die Wolle gewogen werden, damit man, sobald man etwa die Hälfte der Wolle verstrickt hat, mit den Abnahmen beginnen kann. Dabei stellte ich fest, dass einer der beiden ersteigerten Stränge „nur“ 95 Gramm wog. Na gut dachte ich, kann ja vorkommen, gell. Allerdings stricke ich nicht nur eine Pimpelliese, sondern zwei. Und auch bei dem zweiten Strang musste ich feststellen, dass er an die 100 Gramm nicht herankommt (auch lediglich 95 Gramm). Das bedeutet, dass ich statt „mindestens 200 Gramm“ nur 190 Gramm Wolle erhalten habe. Das ist eine Abweichung von 5%. Ich denke, ich muss euch nicht sagen, dass 10 Gramm Wolle weniger bei einer Lauflänge von 420 Metern pro 100 Gramm schon ein ansehnlicher Verlust ist (nämlich genau 42 Meter ;) ). Das ist schon recht ärgerlich. Natürlich habe ich diese Wolle nun wirklich günstig ersteigert, aber natürlich hätte es ja auch sein können, dass diese Auktion mit einem deutlich höheren Betrag hätte enden können.

Ich weiß, viele von euch lieben selbstgefärbte Wolle (ich selber finde auch so viele der Kreationen einfach nur TOLL!) und einige färben sogar selber. Wie handhabt ihr das, wenn ihr „100 Gramm Wolle“ kauft oder verkauft? Kontrolliert ihr überhaupt das tatsächliche Gewicht? Beeinflusst euch das dahingehend, ob ihr noch einmal bei dem Shop einkauft? Wie sieht es bei Markenwolle aus? Ist die Waage euer ständiger Begleiter? Was macht ihr, wenn die Abweichung zu groß ist?

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Eine Pimpelliese ist etwas TOLLES

Endlich ist es fertig: mein allererstes Tuch. Nebenbei sollte ich vielleicht auch noch erwähnen, dass ich auch das erste Mal mit einem Muster gearbeitet habe. Ich muss sagen, ich bin wirklich sehr stolz, das Ergebnis gefällt mir ausgesprochen gut. Genug des Eigenlobs *g*. Hier ist das Ergebnis:


Das ist sie also, meine erste Pimpelliese nach der Anleitung von SpinningMartha. Sie ist hergestellt aus 95 Gramm gefärbter Sockenwolle (75% Schurwolle / 25% Polyamid; Lauflänge 420 Meter pro 100 Gramm), die ich sehr günstig ersteigern konnte. Von der Wolle habe ich leider keinen Rest, ich habe alles aufgebraucht. Hier habe ich noch eine Detailansicht für euch:


Leider ist die Wolle sehr „unruhig“, auf dem Bild kann man das klassische Lochmuster in den Dreiecken nicht so gut erkennen. Ich habe lange gebraucht, bis ich das Muster stricken konnte, ich habe das Strickwerk sicher acht oder neun mal wieder aufgeribbelt nach sechs-sieben Rapporten, da ich das Muster nie richtig hinbekommen habe. Es sollte einem ja schon jemand sagen, dass die Richtung des Umschlags von ungeheurer Wichtigkeit ist ;). Übrigens, ich hätte noch einen minimalen Rest Wolle übrig gehabt, wenn ich nicht die obere Kante noch einmal umhäkelt hätte. Das Werk hat sich nicht gerollt oder ähnliches, jedoch war die Kante recht ungleichmäßig, seht selbst:

Ich bin sehr zufrieden mit dieser TOLLEN Pimpelliese, und ich hoffe, dass sie ihrer neuen Besitzerin ebensogut gefallen wird :).

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Ein Sonntags-Quickie: TOLLE Eigenvermarktung?

Meine Schwester hat mich auf den heutigen Sonntags-Quickie aufmerksam gemacht. Wahrscheinlich wäre mir das gar nicht aufgefallen (unabhängig davon, dass ich anderes Shampoo benutze), da ich die Gebrauchshinweise und was da sonst noch alles so auf der Rückseite der Shampoo-Flasche steht, in der Regel nicht lese. Bei einem Shampoo interessieren mich nur die Inhaltsstoffe, der Geruch und die erzielte Wirkung. Wie auch immer, meine Schwester hat die Texte auf der Rückseite gelesen und ich bin ehrlich gesagt sehr froh darüber, denn hier kommt der TOLLE Sonntags-Quickie:

Ahaaaa, so ist das also mit dem Pantene-Shampoo. Nochmal nachdenken. Wenn man coloriertes oder gesträhntes oder geschädigtes oder plattes Haar ohne Volumen hat, und wenn man coloriertes oder gesträhntes oder geschädigtes oder plattes Haar ohne Volumen haben möchte, dann ist Pantene Pro-V COLOR PROTECT & VOLUME die richtige Pflegeserie.

Wer also plattes, geschädigtes Haar hat und auch weiterhin Haare ohne Volumen dafür aber mit Schäden haben möchte, für den ist Pantene das richtige Shampoo… :D

Das kommt dabei raus, wenn man 08/15 oder 0,5-Cent-Texter einstellt und zudem noch permanent schlafende Lektoren im Team hat… Aber es ist ja nicht so schlimm, gell? Wer liest schon die Texte auf der Rückseite der Shampoo-Flasche?

Immerhin hat es Pantene damit in den TOLLEN Sonntags-Quickie geschafft ;).

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Selbstgekochte Marmelade ist etwas TOLLES

Gestern habe ich euch ja bereits berichtet, dass ich auf der Suche nach TOLLEN Gastgeschenken für meine Gastgeber in China war. Wie ich euch dort schon verraten habe, ist die selbstgekochte Marmelade direkt auf meine Geschenke-Liste gewandert. Da bietet sich ja aktuell auch sehr gut an, schließlich ist in Deutschland gerade Erdbeer- und Kirschsaison (wenn auch in den letzten Zügen). Frische Früchte sind für Marmelade selbstredend bestens geeignet. Aus diesem Grund, habe ich bereits am Donnerstag Marmelade gekocht, damit ich die Erdbeersaison nicht verpasse ;). Heute möchte ich euch berichten, wie die Idee in die Tat umgesetzt wurde.

Selbstgekochte Marmelade: die Vorbereitungen

Als erstes sollte man sich darüber Gedanken machen, welche Marmelade man kochen möchte. Da sich frische Früchte am besten eignen, kommen Saisonfrüchte immer in die engere Wahl. Für mich war schnell klar, dass ich eine Erdbeermarmelade und eine Kirschmarmelade kochen möchte, denn das sind beliebte Sorten ind Deutschland, sie zählen auch zu meinen persönlichen Marmeladen-Favoriten. Sobald man weiß, welche Früchte man verwenden möchte, geht es an die Rezeptsuche. Natürlich lassen sich im Internet zahllose Rezeptideen finden. Meine Schwägerin hatte allerdings einen berechtigten Einwand: zu exotisch sollte es nicht sein, da viele Exoten-Sorten (etwa Weihnachtsmarmelade) entweder nur zu einem bestimmten Zeitpunkt, (Weihnachten eben) oder eben nicht unbedingt jedem schmecken (Zimt zum Beispiel mag nicht jeder). Also habe ich mich für ein ganz schlichtes Rezept für meine Erdbeermarmelade entschieden. Für die Kirschmarmelade habe ich mir allerdings kein traditionelles Rezept herausgesucht, aber ich denke es harmoniert sehr gut. Sobald das Rezept ausgesucht ist, geht es an den Einkauf.

Marmelade selber kochen: Einmachgläser kaufen und abkochen

Natürlich kann man fertige Marmelade nicht in Platikschüsseln aufbewahren. Deshalb sollte man nicht vergessen, Gläser zu besorgen. In vielen Haushalten, in denen regelmäßig Marmelade gekocht wird, werden solche Gläser wahrscheinlich bereits vorhanden sein. Ich hingegen musste welche kaufen. Es ist gar nicht schwer die richtigen Gläser zu finden. Die meisten großen Supermärkte haben eine kleine Auswahl an Einmachgläsern zu kleinen Preisen vorrätig. Beim Kauf habe ich darauf geachtet, dass die Gläser hitzeresistent sind, damit sie mir nicht zerspringen, wenn ich die heiße Marmelade einfülle. Zudem habe ich mich für die sogenannten Twist-Off-Gläser entschieden. Das sind die mit dem einfachen Schraubverschluss. Ich habe sechs kleine Gläser (Fassungsvermögen: 240 Milliliter) und zwei große Gläser (etwa 400 Milliliter Fassungsvermögen) gekauft, ich war mir nicht sicher, wie viele Gläser ich brauchen würde.

Damit die Marmelade später keinen Schaden nimmt, sollten die Gläser und auch die Deckel unbedingt abgekocht werden, um eventuelle Verunreinigungen zu beseitigen. Aus diesem Grund habe ich alle Deckel und Gläser mit Wasser in einen großen Topf gepackt und habe das Ganze für mindestens zehn Minuten kochen lassen. Zum sterilisieren sollte das wohl reichen…

Ohne Früchte keine selbstgekochte Marmelade: die Früchte-Beschaffung

Ich habe das Glück, relativ ländlich zu wohnen. Hier in der Umgebung gibt es zahlreiche Felder, auf denen unterschiedliche Dinge angepflanzt werden. Dazu zählen natürlich auch Erdbeeren. Auch Obstbaum-Plantagen haben wir hier in der Nähe, die Früchtebeschaffung sollte demnach ziemlich einfach sein. War es auch, zumindest teilweise. Denn die Erdbeersaison ist, wie gesagt, schon fas vorüber. Selber Erdbeeren pflücken war aus diesem Grund leider nicht mehr möglich, aber natürlich kann man immernoch in vielen Geschäften Erdbeeren kaufen. Auch Kirschen gibt es aktuell, zudem noch sehr günstig, denn wir sind mitten in der Kirschsaison. Ich hatte schon länger meine Fühler nach geeignetem Obst ausgestreckt, als meine Mutter mir den Rat gab, den Obststand eines bestimmten Stadtteils aufzusuchen. Zusammen mit meiner Schwägerin habe ich mich auf den Weg dorthin gemacht. Den Obststand haben wir nicht gefunden, dafür fanden wir uns auf einer Kirschplantage wieder. Am Nachmittag, als wir mit meinem Neffen wieder auf der Plantage waren, habe ich festgestellt, dass Kirschen pflücken eine TOLLE Beschäftigung ist. Auch wenn es gar nicht so leicht ist, an die leckeren, dunklen Früchte zu kommen. Nach einiger Zeit hatten wir eine ansehnliche Menge an Kirschen gepflückt. Eine weitere Überraschung: die Kirschen sind sehr, sehr günstig, wenn man sie selber pflückt. Zudem gab es noch einen Ratschlag der Verkäuferin: Erdbeeren zweiter Wahl eignen sich sehr gut für Marmelade, wenn man die Früchte pürieren möchte. Diese Erdbeeren sind in der Regel vom Vortag und haben teilweise kleine Druckstellen. Sofern die Früchte nicht bereits Fäulnis-Merkmale aufweisen, sind sie für Marmelade sehr gut geeignet. Ergebnis des Kirschplantagen-Besuchs: fast drei Kilo Früchte (Erdbeeren und Sauerkirschen) zu sehr guten Konditionen.

Es geht an das Eingemachte (höhö): Marmelade kochen

Die Früchte müssen sehr gut geputzt werden. Besonders bei Erdbeeren zweiter Wahl sollte man darauf achten, dass alle Druckstellen großzügig weggeschnitten werden. Denn die Frische der Früchte hat später Einfluss auf die Länge der Haltbarkeit. Zum Glück hat mir meine Schwester geholfen, das Obst zu putzen und zu schneiden, das hätte sonst recht lange dauern können. So ging es relativ schnell. Da ich Marmelade mit Fruchtstücken nicht so gerne mag, habe ich mich dazu entschieden, das gesamte Obst zu pürrieren, weswegen wir uns beim Schneiden des Obstes nicht so große Mühe geben mussten. Wichtig war nur, dass alle Druckstellen der Erdbeeren und Kerne der Kirschen sorgfältig entfernt wurden.

Erdbeeren und Kirschen habe ich getrennt voneinander püriert und dann gewogen (einfach die Schüssel wiegen, bevor die Früchte drin sind, um das Leergewicht zu haben und dann noch einmal, nachdem die pürierten Früchte darin sind, ersten Wert vom aktuellen Gewicht abziehen und schon weiß man, wieviel Fruchtpüree man hat). Das Wiegen der Fruchtmasse ist wichtig, da im entsprechenden Verhältnis der Gelierzucker abgemessen werden muss. Es gibt unterschiedliche Gelierzucker, die in einem Verhältnis von 1:1, 1:2, 1:3 oder in einem anderen Verhältnis beigegeben werden. Wer Marmelade kocht, sollte sich unbedingt an das auf der Packung angegebene Verhältnis halten, da die Marmelade sonst nicht so fest oder aber zu fest wird. Das pürieren von Kirschen ist nicht so einfach, da die Schale recht hartnäckig ist. Ich habe das Fruchtmuß abgesiebt, bevor ich die Kirschmarmelade gekocht habe, damit keine Stückchen in der Marmelade sind. Das Muß der Erdbeeren habe ich nicht abgesiebt, ich habe lediglich ein paar Zitronenzästen und etwas Zitronensaft hinzugegeben und das ganze mit dem Gelierzucker der Anleitung entsprechend gekocht. Dem Kirschmuß habe ich ebenfalls ein wenig Zitronensaft hinzugefügt (das soll die Haltbarkeit verlängern, habe ich gelesen) und etwa 60 Milliliter Amaretto.  Die Marmelade muss drei Minuten (je nach verwendetem Gelierzucker kann das variieren!) sprudelnd kochen und kann nach einer Gelierprobe  in die aufgewärmten Gläser abgefüllt werden. Die Gläser habe ich direkt verschlossen und auf dem Kopf in kaltes Wasser gestellt. Dort konnten sie etwa 15 Minuten abkühlen. Dann habe ich sie aus dem Wasserbad genommen und wieder auf richtig herum gestellt. So habe ich sie die ganze Nacht abkühlen lassen. Wie ihr seht, sind alle Gläser voll geworden, da bleibt uns also auch noch ein wenig Marmelade, wenn ich vier der Gläser als Gastgeschenke mit nach China nehme :).

Übrigens, Marmelade kochen ist nicht nur Spaß. Um euch das zu verdeutlichen, habe ich euch eine kleine Bilderserie angefertigt:

Die Marmelade ist wirklich sehr lecker, besonders die Kirschmarmelade mit Amaretto. Bei diesem Ergebnis lohnt sich auch der ganze Aufwand! Ich jedenfalls denke bereits über Brombeer- oder Holunderbeergelee nach, denn die Saison der beiden Früchte steht bald bevor ;). Ich kann nur sagen: Selbst Marmelade zu kochen macht Spaß (wenn man eine Spülhilfe einstellt ;) ) und ist allemal eine TOLLE Erfahrung!

 

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Was sind TOLLE Gastgeschenke für chinesische Gastgeber?

Ich habe euch ja bereits berichtet, dass bei mir in naher Zukunft eine Reise nach China ansteht. Ich mache mir schon lange Gedanken darüber, was sich als Gastgeschenk eignen würde. Meine Freundin ist mir da leider keine große Hilfe, ihre Antwort auf die Frage nach einem guten Geschenk ist immer: „etwas Kleines“.  Tja, diese Angabe ist leider nicht sehr präzise. Zudem erinnere ich mich auch sehr gut an ihren ersten Besuch bei uns zu Hause, da hatte sie auch „etwas Kleines“ mitgebracht: Eine kleine Auswahl an Lindpralinen (ja ganz richtig, das GROSSE Paket), Schokolade, Blümchen und nicht zu vergessen: Leckerli für die Katze. Sicher habe ich bei dieser Aufzählung etwas vergessen, aber ich denke, es wird auch so schon klar, was ich meine… Wenn meine Freundin einen Nachmittag bei uns zu Besuch ist, bringt sie ein derartiges „Paket“ mit. Was also muss/ sollte ich nach China mitnehmen, wenn ich einen Monat dort zu Gast sein werde?

Die Suche nach einem Gastgeschenk für chinesische Gastgeber

Wie es in der heutigen Zeit nunmal üblich ist, habe ich zunächst einmal im Internet nach passenden Geschenken gesucht. Man findet in Zahlreichen Foren, dass ziemlich kitschige Dinge ausgezeichnete Gastgeschenke für Chinesen sind. Etwa Bierkrüge, Boote in Flaschen, Birkenstock-Treter, elegantes Schreibmaterial made in Germany und so weiter. Wahrscheinlich kommen auch heimatliche Miniaturen sehr gut an, etwa ein kleiner Kölner Dom (für Kölner) oder ein Manneken Pis (wenn man in Brüssel wohnt). Das konnte mich alles nicht so sehr überzeugen, ich bin mir recht unsicher, was diese Ratschläge betrifft. Zudem lassen sich auch Tipps darüber finden, was man Chinesen AUF KEINEN FALL schenken sollte, da einige Geschenke in China sehr symbolträchtig sind. Dazu zählen Uhren oder Kalender (Bedeutung: Deine Zeit läuft ab), grüne Hüte (Bedeutung: deine Frau geht fremd), Regenschirme (Bedeutung: etwas Schlimmes steht bevor) oder etwa Messer (Bedeutung: eine Freundschaft wird gekappt). Ich habe auch gelesen, dass moderne Chinesen das nicht mehr ganz so eng sehen und dass junge Chinesen diese Bedeutungen gar nicht kennen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man sich dennoch besser andere Geschenke aussuchen. Aber ganz ehrlich: wer verschenkt schon grüne Hüte? Auf meiner Liste möglicher Geschenke stand sowas zumindest nicht.

Die Rettung: TOLLE Gastgeschenke für chinesische Gastgeber

Eine chinesische Kommilitonin hat mich dann quasi gerettet. Sie erzählte mir, worüber dich ihre Eltern und Bekannten immer besonders freuen, wenn sie ihre Ferien in China verbringt. Ihre Freunde freuen sich besonders über gute Schokolade (was ich schon angedacht hatte, aber es werden etwa 40 Grad in China sein, die gute Schoki wäre gleich Kakao) oder Gummibärchen von Haribo. Haribo wird in viele Länder exportiert und dennoch lese ich immer wieder, auch zum Beispiel in einem Forum über Japan, dass man sich in fremden Ländern über Haribo freut. In China und Japan legt man viel Wert auf Verpackungen, die Tüten Haribo, die kleinere Tütchen enthalten werden dann wohl sicher die beste Wahl sein. Ich habe mir vorgenommen zu dem Haribo-Werksverkauf zu fahren (liegt ja um die Ecke), um zu sehen, ob es etwas Besonderes gibt. Sonst werden es wohl zwei oder drei von diesen Mix-Tütchen.

Auch Selbstgemachtes käme immer gut an. „Marmelade oder so“, sagte meine Kommilitonin. Na, das ist doch mal eine klare Ansage! Das kann ja nicht so schwer sein. Marmelade wanderte direkt auf meine Geschenke-Liste. Zu den beliebten selbstgemachten Geschenken zählen auch Bilder / Gemälde (sofern man zeichnen oder malen kann!), Gebasteltes, Handarbeiten oder auch selbstgebackene Kekse. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Das kommt mir natürlich sehr entgegen. Ich habe mir da meine Gedanken zu gemacht und werde der Mutter und der Großmutter jeweils etwas Schönes stricken. Natürlich verrate ich noch nicht, was es wird, zu gegebener Zeit, werdet ihr es aber natürlich erfahren :).

Übrigens, nicht nur regionale Miniaturen sind beliebt, sondern auch regionale Spirituosen. In Deutschland haben wir ja ein paar schöne Weingebiete, das Ahrtal zum Beispiel, was ja auch von Bonn nicht so weit weg ist. Allerdings mache ich mir Gedanken, wie ich Alkohol am besten transportieren kann, denn das wären sicher TOLLE Geschenke für den Vater und den Großvater. Übrigens habe ich gelesen, dass auch bei Alkohol Miniaturen sehr beliebt sind. Vielleicht nehme ich doch nur eine Stiege „Kleiner Feigling“ mit ;). Aber Scherz beiseite, über den Transport von Alkohol werde ich mir Gedanken machen!

Ich habe für mich die Geschenke-Liste bereits abgeschlossen und bin eigentlich recht zufrieden mit meiner Auswahl. Da bleibt für mich nur noch zu hoffen, dass meine Gastgeber die Geschenke ebenso TOLL finden, wie ich.

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Die neue Rundstricknadel ist etwas TOLLES!

Ärger mit „veralteten“ Stricknadeln

 

Heute war es soweit, ich hatte absolut keine Lust mehr auf die alte Rundstricknadel. Als ich anfing zu stricken, habe ich mich bei einem Discounter mit Stricknadeln versorgt. Da gab es dann Nadelspiele, 3er-Sets Häkelnadeln, zwei Rundstricknadeln oder aber Schnellstricknadeln für 1,99 Euro. Für den Anfang war das auch ganz in Ordnung, die Strickstücke sahen ohnehin nach Übungsstücken aus, da kam es auch auf die Nadeln überhaupt nicht an. Beim Stricken von Socken habe ich allerdings recht schnell gemerkt, dass das Discounter-Nadelspiel nicht so wirklich gut ist. Es war ein Metallnadelspiel, dessen Gewicht man durchaus irgendwann bemerkt, wenn man ein paar Stündchen gestrickt hat. Zudem kann ich nicht behaupten, dass die Spitzen der Nadeln auch wirklich spitz waren. Das allerdings ist bei Stricknadeln (meiner Meinung nach) sehr wichtig. Wenn die Stricknadeln spitz sind, dann ist es für mich erheblich einfacher, den Faden aufzunehmen. Ist das Ende der Nadel zu sehr abgerundet, fällt mir das Stricken relativ schwer. So hat auch das Sockenstricken nicht so viel Spaß gemacht. Außerdem (was ja bei Frauen immer eine Rolle spielt ;) ) sehen die Metallnadeln auch nicht wirklich gut aus. Klar, mag man jetzt sagen, das ist ja auch totaaaal wichtig, ob Stricknadeln gut aussehen, wichtig ist, dass das Ergebnis stimmt… Dem stimme ich ja auch in gewisser Weise zu. Noch schöner ist stricken allerdings, wenn auch das Nadelspiel TOLL ist. Es ging ganz schnell, schwuppdiwupp und schon war das alte Nadelspiel eingemottet. Das KnitPro Nadelspiel ist nicht nur schön, sondern es hat auch eine angenehme Griffigkeit und die Nadelenden sind wunderbar spitz. So lässt es sich doch gut stricken!

 

Die neue TOLLE Rundstricknadel

Meinem alten Nadelspiel folgt nun auch eine meiner Rundstricknadeln in die Schublade. Denn die alte Rundstricknadel hatte nicht nur abgerundete Enden und das bekannte „Gewichtsproblem“, es gab auch noch ein Problem mit dem Band, das die beiden Nadeln miteinander verbindet. Denn dieses war nicht elastisch, es war geradezu starr und fest. Strickerinnen erkennen natürlich sofort das Problem: das Band verheddert sich in regelmäßigen Abständen, vorzugsweise immer dann, wenn man gerade an einer 120-Maschen-Reihe arbeitet, die man nicht unterbrechen möchte. Dennoch ist ein adäquates arbeiten irgendwann nicht mehrmöglich, da sich das Band so sehr um sich selbst geschlungen und „verkurvt“ hat, dass von den 80 Zentimetern auf einmal nur noch 15 Zentimeter zur Verfügung stehen. Selbstredend lässt sich damit nicht mehr so flexibel arbeiten… Also musste auch eine neue Rundstricknadel her. Die habe ich mir heute endlich besorgt. Das Band meiner neuen Nadel ist wunderbar flexibel und schon jetzt sieht man, dass es sich nicht so in- und untereinander drehen wird, dass ein flüssiges Arbeiten nicht mehr möglich ist. Die Übergänge von Band zu den Nadeln bemerkt man kaum, wenn man mit dem Finger dort entlangfährt. Auch der Stricktest hat ergeben, dass keine Wolle hängen bleibt: supi. Die Nadelenden sind nicht sehr stark abgerundet, man kann die Nadeln schon fast als spitz bezeichnen. Hinzu kommt, dass sie sehr leicht sind, da die Nadeln aus Bambus hergestellt wurden. Ich kann dazu nur ein sagen: meine neue Rundstricknadel ist absolut TOLL!

 

Ein neues Strick- und Wollgeschäft im Test: Handarbeiten & Wolle Gräff in Brühl hat mich eher enttäuscht

Eins möchte ich an dieser Stelle allerdings noch loswerden: Ich finde es schade, dass es hier im näheren Umkreis so wenige Woll- und Strickgeschäfte gibt. Auch sonst führen die wenigsten Läden überhaupt noch Kurzwaren. Es ist also gar nicht so einfach, ein schönes Geschäft zu finden. Wie ihr wisst, war ich bereits des öfteren in Bonn im Wolle Rödel. Die Auswahl ist groß und man kann alles vor Ort begutachten. Manchmal ist ein bisschen viel los, dann ist es dort etwas eng. Aber damit kann man sich ja arrangieren. Heute allerdings war ich das erste man in Brühl im „Wolle Gräff“ (was im Übrigen näher wäre, als der Laden in Bonn). Von außen war ich sehr angetan. Es standen einige Körbe mir Wolle vor der Türe und vor dem Schaufenster, welches auch schön mit Wolle und Strickstücken dekoriert war und es gab sogar einige Angebote. Im Laden war eine Mitarbeiterin gerade mit einer Kundin zugange, beide wählten zunächst eine Wolle aus, wie ich aus einem Augenwinkel mitbekam. In dem Moment kam eine zweite Mitarbeiterin aus dem hinteren Bereich (Lager oder Ähnliches), die gerade ein fröhliches Telefonat beendete. Sie begrüßte meine Schwägerin und mich auch freundlich, doch als ich ihr sagte, was ich gerne hätte (ein Rundstricknadel mit FLEXIBLEM Band in Größe drei mit SPITZEN Spitzen) schlug ihre Laune aus einem uns unklaren Grund um. Ich weiß nicht, ob ihr etwas eingefallen war, dass ihr gerade zu schaffen machte, aber von dem Moment an war sie äußerst unfreundlich. Da habe ich dann auch direkt vergessen, dass ich mich auch noch wegen Zopfnadeln beraten lassen und Maschenmarker erstehen wollte. Erst dachte ich, das hätte nur ich so empfunden, aber wir waren kaum aus dem Laden raus, als auch meine Schwägerin anmerkte, wie komisch die Verkäuferin auf einmal war. Besonders im Vergleich zu der anderen Kollegin, die der anderen Kundin gerade Tipps und Tricks für die gewählte Wolle vorführte, als wir den Laden verließen…  Schade eigentlich, Handarbeiten & Wolle Gräff in Brühl wäre viel näher, als der Wolle Rödel in Bonn, aber da werde ich wohl sicher nicht mehr hingehen. Ich will schließlich auch Spaß bei dem Kauf von Stricknadeln und Wolle haben und nicht Roulette spielen, ob ich nun heute mit der netten Verkäuferin in Kontakt komme…

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Die gekaufte selbstgefärbte Sockenwolle ist TOLL

Heute ist endlich meine selbstgefärbte Sockenwolle angekommen. Wie ich euch hier berichtet habe, ist es mir gelungen ein richtiges Schnäppchen zu schießen. Da in der Auktion jedoch „keine Farbwahl“ vermerkt war, hatte ich ein paar Bedenken. Das war jedoch überhaupt nicht nötig, denn die Verkäuferin hat mir superschöne Wolle rausgesucht! Der linke Strang sieht mir sehr nach Wolle für „männliche“ Socken aus. Der rechte ist fast schon zu schön für Socken, vielleicht kann man damit auch ein schönes Tuch stricken. Ich wollte mich schon lange mal an einem Baktus oder an einem Musterschal probieren. Vielleicht ist dies ja genau die richtige Wolle für ein Experiment. Ich bin sehr gespannt, wie die Wolle verstrickt aussieht! Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich so viel Glück hatte bei der Online-Auktion, und dass die Verkäuferin so ein gutes Händchen bei der Farbwahl hatte. Zudem hat sie der Wolle noch kleine Süßigkeiten beigelegt, was eine nette Überraschung war.

Ich kann demnach berichten, dass ich da wirklich ein TOLLES Schnäppchen gemacht habe!

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P.J. Tracy – Mortifer: ein TOLLES Buch?

P.J. Tracy – Mortifer

Inhaltsangabe:

Grace, Annie und Sharon, befinden sich auf dem Weg zum neuen Einsatzort der entwickelten Verbrechersoftware (die Frauen sind den die Lesereihenfolge beachtenden Lesern bekannt; es handelt sich um die beiden Computerspezialistinnen Grace MacBride und Annie, sowie die FBI-Agentin Sharon; bei der Software handelt es sich um ein Programm, das Falldetails miteinander vergleichen kann, um so Gemeinsamkeiten von offenen Fällen aufzudecken).  Mitten im Hinterland von Wisconsin bleibt ihr Wagen liegen, die drei müssen sich zu Fuß auf den Weg zu einer Tankstelle machen. Was sie nicht wissen ist, dass sie geradewegs in ein Wespennest hineinlaufen, als sie die Geisterstadt Four Corners betreten. Schnell wird ihre Anwesenheit bemerkt, für die Frauen beginnt ein Kampf ums nackte Überleben.

Meine Meinung:

Eins vorweg: wer die Vorbände kennt, wird auch bei „Mortifer“ vom Stil und vom Witz her sicher auf seine Kosten kommen. Der Leser muss auch in diesem Band nicht auf schadenfrohe oder herbe Gespräche verzichten. Das Schreiberduo P. J. Tracy versteht es einfach sehr gut, auch in der dunkelsten Stunde des Romans beim Leser noch einen Lacher zu erzeugen, ohne dabei abgedroschene Wortwitze oder klischeebeladenen Smalltalk heranziehen zu müssen. „Mortifer“ kommt jedoch sicherlich nicht an die beiden Vorgängerbände „Spiel unter Freunden“ und „Der Köder“ heran. Problematisch ist, dass das Schreiberduo hier irgendein wahnwitziges Verschwörungsszenario aufbauen möchte, leider wird dabei jedoch eine plausible Begründung vergessen. Ich glaube sehr wohl, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die derartige Phantasien haben und vollkommen real mit einer Gruppe zusammen einen derartigen Anschlag planen, aber doch nicht ohne Begründung… Tracy hat keine Zeit darauf verschwendet, dem Leser ein glaubwürdiges Motiv zu präsentieren, was den Text wirklich schwächt. Für die Story an sich fehlt einfach jegliche Motivation. Klar, nachdem der Unfall passiert ist, musste natürlich etwas passieren, aber warum es überhaupt zu der PLANUNG des Attentats kam, das wird nur minimal angerissen und hat zumindest mich nicht überzeugen können. Und vor diesem Hintergrund kann sich die Story auch nicht wirklich entwickeln. Es ist einfach nicht glaubhaft, auch wenn man zeitweise mit Annie, Grace und Sharon mitfiebert, die ganze Verfolgungsjagd war einfach too much und enthielt zahlreiche hanebüchene Momente.

Es mich gefreut hat, der Monkeewrench-Crew und den Cops der verschiedenen Bezirke, Halloran, Bonar, Magozzi und Gino wiederzubegegnen, die dem Leser so begegnen, wie er sie auch in den Vorgängerbänden schon kennengelernt hat. Aber leider konnten auch die TOLLEN Charaktere nicht über die schwache Story hinweghelfen: das war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Auf jeden Fall nicht so TOLL wie die Vorgänger.

P.J. Tracy – Mortifer erhält 2 von 5 Punkten

Ein kleiner Tipp von mir: Dies ist der dritte Teil einer Reihe, bei der es sinnvoll ist, mit dem ersten Buch zu beginnen. Zwar sind alle Bände abgeschlossene Romane, aber dennoch wird ohne das Wissen der Vorgänger vielleicht einiges unschlüssig bleiben. Zum Beispiel das Verhalten von Grace MacBride oder die Motivation für eine Reise quer durch das Land um in einem verschlafenen Dorf mit einer Software nach einem Mörder suchen zu wollen. Band 1 („Spiel unter Freunden“) und Band 2 („Der Köder“) sind auch definitiv lesenswert!

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